DGE-BV Online | Diagnostik 2020 – Künstliche Intelligenz und Sensorik – jetzt online verfügbar

Die erste DGE-BV Online Endoskopie-Sitzung mit dem Thema „Diagnostik 2020 – Künstliche Intelligenz und Sensorik“ wurde am 7. Oktober 2020 live aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ausgestrahlt. Moderiert wurde das interaktive Livestream-Symposium von Prof. Dr. Thomas Rösch und Prof. Dr. Brigitte Schumacher. Die Vorträge und praktischen Demonstrationen lieferten aktuelle Einblicke in den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Darmkrebsdiagnostik und telemetrischer Blutungsdiagnostik im oberen und mittleren Verdauungstrakt.

Die vollständige Aufzeichnung des Webinars ist verfügbar auf endoscopy campus. Eine gekürzte Version mit dem Spezialbeitrag zu dem Thema „Drahtlose Blutungsdiagnostik“ finden Sie unter www.ovesco.com.*

Der Vorsitzende der DGE-BV, Prof. Dr. Alexander Meining, Universitätsklinikum Würzburg, leitete das Webinar mit einem Innovations-Update für das Jahr 2020 ein. Hierbei stellte er die Neuentwicklungen in der gastrointestinalen Endoskopie vor, wobei der Fokus auf „nicht-endoskopischen“ Verfahren und der künstlichen Intelligenz lag. Zur Blutungsdiagnostik im oberen Gastrointestinaltrakt nannte er in dem Zusammenhang die neuste Produktentwicklung von Ovesco: die HemoPill® acute. Prof. Dr. Meining beschrieb diese neuartige Kapsel zur Bluterkennung in Speiseröhre, Magen und Dünndarm als kleines, schluckbares Minilabor. Außerdem wies er auf weitere zukunftsweisende Entwicklungen von Ovesco hin, wie z.B. die VersaPill. Diese Kapsel soll zukünftig die Dünndarmperistaltik, Motilität und direkte mukosale Reaktion auf Allergene oder Nahrungsmittel untersuchen können. Prof. Dr. Alexander Meining schlussfolgerte in seinem Innovations-Update, dass gerade die Kapsel-basierte Diagnostik zum Messen oder Testen von Funktionen oder pathologischen Veränderungen entscheidend für die Zukunft sei.

Das Spezialthema „Drahtlose Blutungsdiagnostik“ über Sensorik und Kapseln wurde von Prof. Dr. Arthur Schmidt, Universitätsklinikum Freiburg, vorgestellt. Zusammen mit dem Erfinder der HemoPill acute (Dr. Sebastian Schostek, Ovesco Endoscopy AG, Tübingen) schluckte er die Kapsel live vor dem Publikum und zeigte, wie einfach die Befunderhebung mit der HemoPill acute ist. Prof. Dr. Schmidt erklärte in seinem Vortrag die Notwendigkeit der drahtlosen Blutungsdiagnostik bei Verdacht auf akute obere GI-Blutung im heutigen Klinikalltag und den Wunsch nach einem einfachen, schnellen, nicht-invasiven System zur Stratifizierung von Patienten. Auch im Vergleich zur bisher bekannten Videokapsel bringt die HemoPill acute Kapsel einige Vorteile mit sich, denn sie benötigt keine Vorbereitung des Patienten, liefert ein sehr schnelles Ergebnis, ist preisgünstiger und größenmäßig kleiner. Die HemoPill acute ist eine schluckbare Kapsel mit photometrischem Messverfahren zur Detektion von Blut oder Hämatin. Weiterhin stellte Prof. Dr. Schmidt die ersten klinischen Daten der HemoPill acute vor, die im Rahmen einer Pilotstudie am Klinikum Ludwigsburg erhoben wurden (DING Studie). Danach berichtete er über die ersten klinischen multizentrischen Erfahrungen, die anhand von „real-life“ Einsätzen mit der HemoPill acute gesammelt wurden und beschrieb einen am Klinikum Freiburg durchgeführten HemoPill Einsatz.
In einem Videokommentar berichtete Dr. Thomas Brunk, Vivantes Klinikum Friedrichshain, über seine Erfahrungen mit der HemoPill acute bei Verdacht auf Dünndarmblutung. Er zeigte einige Fallbeispiele und die Ergebnisse seiner Anwendungsbeobachtung mit 13 Patienten. Laut Dr. Brunk sei die HemoPill acute eine rasche, günstige Möglichkeit zur Abklärung einer Dünndarmblutung, insbesondere bei Vorliegen von Meläna und negativer ÖGD. Um diesen Ansatz weiterzuverfolgen befindet sich eine multizentrische Beobachtungs- und Machbarkeitsstudie aktuell in Initiierung. Dr. Brunk lädt zur Teilnahme hierzu herzlich ein.
Prof. Dr. Schmidt kam zu dem Schluss, dass die HemoPill acute eine spannende, neue Technologie mit viel Potential darstellt. Die bisherigen Daten zeigen sowohl eine gute Patientenakzeptanz als auch, dass klinisch relevante Blutungen mit recht hoher Sicherheit von der Kapsel ein- bzw. ausgeschlossen werden können. Er sieht die HemoPill acute als gutes Tool zur Risikostratifizierung bei akuter oberer GI-Blutung, insbesondere für kleinere Häuser mit limitierten Ressourcen und unerfahrenem Personal. Aber auch der Einsatz bei Covid-19 Patienten oder bei okkulten Blutungen bzw. Dünndarmblutungen sei ein durchaus plausibler Anwendungsfall. Die von Prof. Dr. Alexander Meining geplante prospektive multizentrische Studie soll die klinische Datenlage der HemoPill acute in der Notfalldiagnostik bei Patienten mit Verdacht auf nicht-variköse obere GI-Blutung nun erweitern.

Nähere Informationen zu der neuen HemoPill Produktlinie finden Sie auf unserer Webseite:
www.ovesco.de
HemoPill Broschüre
HemoPill Anwendungsvideo

*nur auf Deutsch verfügbar