Stentfixierung
Die endoskopische Stentimplantation ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Stenosen und Leckagen im Gastrointestinaltrakt. Ein zentrales Problem bleibt jedoch die Stentmigration, die zu Komplikationen wie erneuter Obstruktion, Perforation oder Therapieversagen führen kann. Die sichere Fixierung von Stents ist daher essenziell, um den bestmöglichen klinischen Erfolg für Patienten zu erreichen. Für die Stentfixierung werden verschiedene Verfahren eingesetzt, beispielsweise endoskopische Nähte, TTS-Clips und das speziell für die Fixierung von Metallstents entwickelte stentFIX System von Ovesco.
Indikationen
- Prävention von Stentmigration bei benignen und malignen Stenosen
- Sicherung von Stents bei Leckagen und Fisteln
- Fixierung von Stents bei notwendiger therapeutischer Intervention durch den Stent hindurch
- Anwendung bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Stentdislokation
(z.B. Überstentung des gastroösophagealen Übergangs)
Verfahren
Das stentFIX System wurde speziell für die Fixierung von Metallstents entwickelt, und kann sowohl für die Fixierung von SEMS (Self-Expanding Metal Stents) (Mehta et al 2024) als auch LAMS (Lumen-Apposing Metal Stents) (Bronswijk et al 2025) im gesamten Verdauungstrakt eingesetzt werden. Die Effektivität des Systems ist in zahlreichen Studien belegt, beispielsweise Mehta et al. (2024), Bronswijk et al. (2025), Park et al. (2022), Schiemer et al. (2022) und Manta et al. (2023). Durch das kompakte Design kann das stentFIX System auch durch Stents mit einem Durchmesser ab 18mm durchgeführt werden, wodurch die Stents sowohl am proximalen als auch am distalen Stentrand fixiert werden können. Dabei ermöglicht die Kappe die einfache Positionierung am Stentrand, wodurch Stentmaschen und Gewebe optimal vom Clip erfasst werden können, welcher sich an die gastrointestinale Anatomie anpasst.
In der Studie von Mehta et al. (2024) zeigt sich, dass der Clip nach einer Implantationszeit von 4-5 Wochen in den meisten Fällen einfach mit einer Fasszange entfernt werden kann. Sollte eine frühere Entfernung notwendig sein, steht mit dem remOVE System ein Instrument zur Verfügung um die Clips bei guter Wandadhäsion sicher zu durchtrennen und zu bergen, so dass die Stents jederzeit minimalinvasiv endoskopisch entfernt werden können.
Stents können auch mit Hilfe einer endoskopischen Naht (endoscopic suturing) am Gewebe fixiert werden. Aktuelle Studien, wie beispielsweise von Mehta et al. (2024), zeigen eine ähnlich hohe Effektivität bei der Verhinderung der Stentmigration wie bei der Nutzung des stentFIX System, jedoch ist der Zeitaufwand bei der endoskopischen Naht höher als mit alternativen Verfahren und auch die Entfernung in der Regel aufwendiger. Systeme für endoskopische Naht sind außerdem mit hohen Kosten für das Klinikum verbunden, weisen meist eine flache Lernkurve auf und sind nicht in jedem Klinikum verfügbar. (Mehta et al. 2024)
Stents können auch mit klassischen through-the-scope-clips (TTS Clips) befestigt werden. Der Vorteil liegt in der breiten Verfügbarkeit der Clips und der einfachen Anwendung. Studien wie Papaefthymiou et al. (2024) zeigen jedoch, dass die Stentmigration weniger effektiv verhindert wird als im Vergleich zur Fixierung mit dem stentFIX System.
| Verfahren | Migrationsrate | Kosten | Zeitaufwand | Entfernung | Verfügbarkeit |
|---|---|---|---|---|---|
| Ovesco stentFIX System | ✔ Niedrig |
✔ Niedrig |
✔ Niedrig |
✔ Einfach |
✔ Hoch |
| Endoskopische Naht | ✔ Niedrig |
× Hoch |
× Höher |
× Komplex |
× Nicht überall verfügbar |
| TTS Clips | × Höher |
✔ Niedrig |
✔ Niedrig |
✔ Einfach |
✔ Hoch |
Fallbeispiele
Fixierung eines Stents im Ösophagus
Dieses klinische Video aus Italien zeigt, wie einfach sich Stents mit Hilfe des stentFIX System fixieren lassen. In diesem Fall wurde ein Stent im Ösophagus fixiert und so die Migration verhindert.
Clip- und Stententfernung mit dem remOVE System
Die Entfernung des Stents erfordert auch, die Clips vom Gewebe zu lösen. Mit dem remOVE System hat Ovesco ein einfach zu bedienendes System entwickelt, mit dem Ovesco-Clips mit geringen thermischen Gewebeeinflüssen durchtrennt und mit Hilfe der Bergekappe sicher entfernt werden können. Im obigen klinischen Video aus den USA wird die Entfernung des Clips und des Stents mit dem remOVE System eindrucksvoll gezeigt.





